Vier markgräfliche Porträts aus dem 18. Jh. werden restauriert

Museum des Klosters Lichtenthal in Baden-Baden

Das Kloster Lichtenthal wurde im Jahr 1245 durch Markgräfin Irmengard, der Witwe Hermanns von Baden begründet und die Klosterkirche im November 1248 geweiht.1 1288 erhielt das Kloster von Markgraf Rudolf I., dem Sohn der Stifterin, eine Schenkung zur Errichtung einer Grabkapelle für seine Familie. So entstand die Fürstenkapelle, in der bis 1424 die Angehörigen der markgräflichen Familie sowie neun Herzen beigesetzt wurden. So ruht das Herz des „Türkenlouis“ dort unter einer kunstvollen steinernen Grabplatte. Auch für die weitere Entwicklung der Cistercienserinnen-Abtei spielte das badische Herrscherhaus eine wichtige Rolle, ihm entstammten bis ins 15. Jahrhundert viele Äbtissinnen des Klosters.

Um 1910 wurde von den Cistercienserinnen ein Museum eingerichtet, das im Rahmen von Führungen zu besichtigen ist. Zahlreiche Kunstschätze, Paramente und Zeugnisse des klösterlichen Lebens vermitteln vielseitige Einblicke in die 775jährige Geschichte der Abtei. Einen wichtigen Bestandteil der Dauerausstellung bilden Porträts der badischen Markgrafen. Für die Illustration der wechselvollen Historie und vielseitigen Verbindung des Klosters zum Herrscherhaus sind sie von herausragender Bedeutung. Vier dieser Bildnisse aus dem 18. Jahrhundert bedürfen dringend der Restaurierung, um sie weiterhin zeigen zu können.

Abbildungen:
1 Unbekannter Künstler
Porträt des Markgrafen Ludwig Georg Simpert von Baden, Mitte des 18. Jahrhunderts
Öl auf Leinwand
Cistercienserinnen-Abtei Lichtenthal, Museum
Foto: Heidi Kießlinger

2 Unbekannter Künstler
Porträt der Markgräfin Maria Josepha von Baden, Mitte des 18. Jahrhunderts
Öl auf Leinwand
Cistercienserinnen-Abtei Lichtenthal, Museum
Foto: Heidi Kießlinger

3 Unbekannter Künstler
Porträt des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, gen. Türkenlouis, um 1725
Öl auf Leinwand
Cistercienserinnen-Abtei Lichtenthal, Museum
Foto: Heidi Kießlinger

4 Unbekannter Künstler, Porträt der Markgräfin Sybilla Augusta von Baden, um 1725
Öl auf Leinwand
Cistercienserinnen-Abtei Lichtenthal, Museum

5 Restauratorin Heidi Kießlinger bei der Restaurierung des Porträts der Markgräfin Sybilla Augusta von Baden

Foto: Heidi Kießlinger

© Museum des Klosters Lichtenthal in Baden-Baden

»Die Herausforderung dieser Restaurierung besteht darin, die natürliche Alterung der Materie, den überkommenen Erhaltungszustand mit den bereits vorhandenen Eingriffen und den jetzt notwendigen Maßnahmen in Einklang zu bringen.«

Heidi Kießlinger, Restauratorin

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