Walter Stöhrer, Anessen, 1976

Kunsthalle St. Annen, Lübeck

Die gestische Bildkomposition von Walter Stöhrers (1937–2000) Gemälde Anessen zeigt deutlich die Beschäftigung des Malers mit den Tendenzen des Informel und des abstrakten Expressionismus. Der in den Primärfarben und größeren Weißflächen gehaltene pastose Farbauftrag und nahezu figurative Elemente des Gemäldes verweisen hingegen auf die Gruppen CoBrA und SPUR als künstlerische Vorläufer. Stöhrer gilt als ein bedeutender Vertreter der Abstraktion in Deutschland und entwickelte aus diesen verschiedenen Einflüssen eine individuelle Ästhetik. Dieses Werk stellt eine Einzelposition innerhalb der gestischen Malerei dar. Innerhalb der Sammlung der Kunsthalle St. Annen mit einem Schwerpunkt auf  informellen Tendenzen nach 1945, nimmt das große Gemälde eine wichtige Position ein, weil es sich zwischen Abstraktion und Figuration bewegt.

Abbildung:
Walter Stöhrer, Anessen, 1976, Mischtechnik auf Leinwand, 200 x 175 cm
© VG Bild-Kunst, Bonn 2020

»Wir freuen uns sehr, dass diese beiden bedeutenden Werke unserer Sammlung mit Hilfe der Mittel aus der Corona-Förderlinie der Ernst von Siemens Kunststiftung restauriert werden können.«

Dr. Antje-Britt Mählmann, Leiterin der Kunsthalle St. Annen

Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen

Ernst von Siemens Kunststiftung Corona Förderlinie